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Druckgrafik.
Im digitalen Zeitalter kommt der Druckgrafik neue Bedeutung zu. Wo in Sekundenschnelle jede Abbildung am Computer manipuliert werden kann, wächst die Sehnsucht nach dem handwerklichen Original. Am 15. März 2018 wurden die traditionellen druckgrafischen Techniken in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen Unesco-Kommission aufgenommen. Seitdem findet einmal jährlich der Tag der Druckkunst statt. Ursprünglich zur Reproduktion von Bildmotiven genutzt, schätzen Kunstschaffende an der Druckgrafik heute eher die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten, die sie ihnen bietet.
Auch die Künstlerinnen Rita Eller und Ulrike Mangel haben sich seit Jahren der Druckkunst verschrieben – und zwar vor allem den Techniken des Hochdrucks. Ihre Vorgehensweise ist ähnlich. Die Werke, die dabei entstehen, sind jedoch unterschiedlich. Vom besonderen Reiz dieser „zwei Ansichten“ können sich Besucher der Galerie im Burggrafiat in Alzey überzeugen!
Rita Ellers Prinzip der Arbeitsweise ist das Schichten von Farbe und Struktur. Sie schneidet Linol- bzw. Holzplatten und überträgt die Farbe mit unterschiedlichen Reibetechniken, beispielsweise mit Falzbein, Holzlöffel oder Handballen, auf das Papier. Durch den individuellen Farbauftrag und den jeweiligen Reibedruck ist das Druckbild bei jeder Arbeit anders. Jedes Werk ist ein Unikat. Ergänzend und erweiternd nutzt Rita Eller zusätzliche Techniken, wie z. B. den Materialdruck und die Monotypie.
Kennzeichnend für Ulrike Mangels Werke ist ihre oft leuchtende Farbigkeit. Auch sie arbeitet per Handdruck und ohne Einsatz einer Druckpresse. Zusätzlich zu den Techniken Linoldruck, Materialdruck und Monotypie nutzt sie in ihren Bildern Collage-Elemente. Auch Ulrike Mangel druckt in einem aufwändigen Prozess mehrere Schichten übereinander. Die überlagernden Farbflächen verdichtet sie im Wechselspiel mit grafischen Linien. Es entstehen Kompositionen von rhythmischer Dynamik, bei denen die Formen und Linien häufig vom Bildrand beschnitten werden und eine Bewegung nach außen suggerieren. Für den Betrachter öffnet sich auf diese Weise ein Gedankenraum, in dem die Komposition potenziell erweitert oder fortgesetzt werden kann. Auch Ulrike Mangels Drucke sind Unikate.
Beide Künstlerinnen zeigen und erläutern ihre spezielle Hand-Drucktechnik bei einem gemeinsamen Termin in den Räumen der Galerie im Burggrafiat.
Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag von 16 - 18 Uhr Mittwoch und Samstag von 10 - 12 Uhr Sonntag und Feiertag (Ostermontag) 14 - 18 Uhr
Druckvorführung: Sonntag, 17. März 2024, von 14 – 17Uhr